08.05.2017
Europa und neue Medien - landwirtschaftliche Fachschulen halten Kurs
Von „lehrreich, abwechslungsreich, interessant bis hin zu nachhaltig – ein Programm für Kopf, Herz und Hand, dass Maßstäbe für die folgenden Tagungen setzte“ reichten die Einschätzungen der annähernd 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Bundestagung der Landwirtschaftlichen Fachschulen, die am 7./8. Oktober 2015 im Fachschulzentrum (FSZ) Freiberg-Zug stattfand. Organisiert wurde die Tagung vom Schulleiter des FSZ, Gerd Alscher, mit Unterstützung der Bundesarbeitsgemeinschaft landwirtschaftlicher Fachschulen, dem Bundesverband Landwirtschaftlicher Fachbildung (VLF) und dem Deutschen Bauernverband (DBV). Nach den Grußworten, u.a. von Dr. Lothar Beier, dem 1. Beigeordneten des Landkreises, wurde am ersten Tagungstag in mehreren Vorträgen anschaulich dargelegt, mit welchen Programmen man sowohl für Fachschüler als auch für Lehrkräfte bzw. Ausbilder Austausche und Praktika mit anderen Ländern der EU organisieren kann. Die Referentinnen Franziska Kampf (BilSE-Institut Güstrow) und Elisabeth Hönigsberger (Weinbauschule Krems/Österreich) konnten bei dieser Themenstellung mit ihren langjähren Erfahrungen aus dem Vollen schöpfen und schafften es, den europäischen Funken auf die Anwesenden überspringen zu lassen. Gegen Abend wurde es lockerer, eine von Gerd Alscher moderierte Gespächsrunde mit Absolventen des Fachschulzentrums zeigte allen Gästen deutlich, dass das Ziel der fachschulischen Fortbildung, Fach- und Führungskräfte auszubilden, nicht nur ein Wortgebilde ist. In Anwesenheit der beiden Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann und Dr. Simone Raatz, zeigten die Absolventen, alle in leitenden Tätigkeiten im landwirtschaftlichen Bereich beschäftigt, in ihren Äußerungen deutlich, welche persönlichen Entwicklungen sie auf dem Weg zu einer Führungskraft durchlaufen haben und beschrieben die wichtige Rolle der Fachschule in ihrer Biografie. Viele der Anwesenden, die zum Großteil aus den alten Bundesländern nach Sachsen gereist waren, zeigten sich beeindruckt, welche Möglichkeiten sich den Absolventen einer landwirtschaftlichen Fachschule z. B. in Sachsen bieten und mit welcher Tatkraft und Motivation diese Chancen selbstbewusst von den jungen Leuten genutzt werden. Der anschließende gemeinsame Besuch der Agrargenossenschaft Memmendorf e.G., den der Vorstandsvorsitzende Maxim Steinhardt mit vielen interessanten und überraschenden Details würzte, rundete den positiven Gesamteindruck des Abends ab. Der zweite Tagungstag stand ganz im Zeichen der neuen Medien. Miriam Gitter, Lehrerin an der Thüringer Fachschule Stadtroda, erläuterte, mit welcher Beharrlichkeit und persönlichem Einsatz sie einen Facebook-Auftritt der Fachschule ins Leben gerufen hat. Ergänzt wurde der Vortrag durch Rechtsanwalt Albrecht Rösler aus Ilmenau, der an verschiedenen Stellen auf die Problematik des Urheber- und Datenschutzrechts im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken hinwies. Im Anschluss machte Jens Engelmann, Geschäftsführer der 599 media GmbH Freiberg aus der Sicht eines Marketingunternehmens deutlich, welche Besonderheiten beim Marketing von Bildungseinrichtungen beachtet werden sollten. Der Abschluss der Tagung wurde durch zwei Mitarbeiter von Medienpädagogischen Zentren, Jana Preissler (Mittelsachsen) und Thomas Kurth (Chemnitz), gestaltet. Beide zeigten ganz praktisch, wie vielfältig sich Tablet-PC im Unterricht (auch an Fachschulen) einsetzen lassen. Der mitgebrachte Klassensatz Tablets eröffnete allen Teilnehmern die Möglichkeit, dies auch unter Anleitung gleich praktisch auszuprobieren. Mit vielen Anregungen im Gepäck und sehr guten Eindrücken vom Aufenthalt im Landkreis Mittelsachsen wurden die durchweg zufriedenen Teilnehmer am frühen Nachmittag verabschiedet.
Gerd Alscher (14.10.2015)